Gas sparen im Haushalt: die besten Tipps
Der Gaspreis klettert immer weiter in die Höhe. Inzwischen befinden wir uns in der Alarmstufe des Gas-Notfallplans, da sich die Versorgungslage erheblich verschlechtert. Jetzt hilft nur eins: Gas einsparen – für das Klima und den eigenen Geldbeutel.
Warum sich Gas sparen jetzt lohnt
Die Preise für Strom und Gas sind derzeit sehr volatil und schwanken auf einem hohen Niveau. Energie ist so teuer wie noch nie – auch für euch als Verbraucher*innen. Rechnungen könnten sich in den kommenden Monaten teilweise verdreifachen. Besonders betroffen davon sind Mieter*innen, die wenig Möglichkeiten haben, etwas an der Art ihrer Heizung zu verändern. In Deutschland entfällt gut ein Drittel des gesamten Gasverbrauchs auf private Haushalte. Im Haushalt wird Gas vor allem zum Heizen, zur Warmwasserversorgung oder zum Kochen verwendet. Heizen macht dabei in der Regel den Großteil des Gasverbrauchs aus. Durch eine Optimierung der Heizanlage und konsequentes Gassparen lassen sich die Kosten je nach Verbrauch um ein Vielfaches senken. Außerdem tragt ihr so zur Versorgungssicherheit aller bei, denn Gas kann gespeichert werden. Im Folgenden findet ihr einfache Tipps, mit denen ihr euren Gasverbrauch senken und Gaskosten berechnen und sparen könnt. So entlastet ihr euren Geldbeutel und schützt gleichzeitig das Klima.
Wie Mieter*innen Gas sparen können: Tipps für den Alltag
Der Gasverbrauch lässt sich einfach (und merkbar) reduzieren, ohne dass ihr dafür dauerfrierend zu Hause sitzen müsst. Alle können einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten – dabei helfen folgende Tipps.
Erst informieren, dann Gasverbrauch reduzieren
Um den eigenen Gasverbrauch zu senken, solltet ihr ihn erst einmal kennen und verstehen. Das hilft auch einzuschätzen, ob ihr im Durchschnitt oder sogar darüber liegt. Ebenfalls wichtig: Wie wird in eurem Haus geheizt – per Zentralheizung oder Gasetagenheizung? Eine Heizkostenabrechnung ist manchmal ziemlich umfangreich. Scheut euch nicht, um Hilfe zu fragen, denn die enthaltenen Informationen zu Heizwärme und Warmwasserverbrauch, Kosten und Vergleichbarkeit sind bares Geld wert. Bei der Verbraucherzentrale könnt ihr euch hierzu beraten lassen, ohne Eigenanteil.Gut zu Wissen
Seit diesem Jahr ist es Vermieter*innen gesetzlich vorgeschrieben, ihre Mieter*innen einmal im Monat über den monatlichen Energieverbrauch zu informieren. Vermieter*innen könnten das auch um eine Kostenprognose ergänzen. Einfach nachfragen!Heizungsanlage auf Vordermann bringen
Winter is coming – und darauf solltet ihr vorbereitet sein. Deshalb solltet ihr jetzt tätig werden und so schnell wie möglich von einer Fachkraft die Heizungsanlage warten lassen – inklusive sogenanntem hydraulischem Abgleich. Das hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck jetzt auch zur Pflicht gemacht. Dabei wird die optimale Wärmeleistung für jeden Raum ermittelt und es werden die nötige Wassermenge und die optimale Vorlauftemperatur festgelegt. Außerdem werden die Pumpenleistung und der notwendige Widerstand geprüft. Am Ende ist das Heizsystem dann gut vorbereitet auf die Heizperiode – und ihr habt noch Zeit, falls etwas repariert werden muss. Was dröge klingt, ist am Ende bares Geld wert – eine Wartung der Heizungsanlage kann den Gasverbrauch um bis zu 15 % senken! Ob das über euch oder die Vermietung läuft, hängt von eurer Wohnsituation bzw. dem Heizsystem und dem Mietvertrag ab.Übrigens: 20 % der Kosten für den hydraulischen Abgleich bekommen Privatnutzer*innen über die „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM)“ zurück.Weiter informieren
Das Heizverhalten optimieren
Mit einer guten Einstellung am Thermostatventil könnt ihr einiges an Heizkosten und Gas sparen. Als Faustregel gilt: Schon 1 Grad absenken der Zimmertemperatur spart 6 % des Energieverbrauchs. Das Umweltbundesamt empfiehlt für Räume generell: Wohnbereich: 20°C Küche: 18°C Schlafzimmer: 17°C Falls in eurem Mietvertrag bestimmte Mindesttemperaturen vorgegeben sind, sprecht doch mit eurer Vermietung. In diesen Zeiten ist das Absenken um wenige Grad eine sinnvolle Maßnahme. Tipp: Nachts oder wenn ihr ein paar Tage nicht zu Hause seid, könnt ihr die Raumtemperatur in Wohn- und Arbeitsräumen um bis zu 5 Grad senken, um Gas zu sparen.Richtig lüften und Zugluft prüfen
Dreht ihr die Heizung ein wenig runter, müsst ihr allerdings noch mehr als sonst auf ausreichendes Lüften achten. Denn gerade bei niedrigeren Raumtemperaturen ist Stoßlüften das Gebot der Stunde, um Schimmelbildung zu vermeiden. Vermeidet gekippte Fenster an kalten Tagen, das kühlt die Wände und damit die Wohnung aus. Besser kurz und schmerzlos die Fenster und Türen zum Querlüften richtig auf! Wichtig: Währenddessen unbedingt die Heizung abdrehen. Ein weiterer Tipp: Prüft mithilfe von Papier oder Kerze, ob Zugluft nach draußen entweicht. Bei Bedarf offene Stellen schließen, damit die warme Luft im Raum bleibt.Gas sparen heißt Warmwasser reduzieren
Neben dem Heizen ist der Warmwasserverbrauch Teil der Gasabrechnung. Auch hier könnt ihr mächtig sparen. Mit einem sparsamen Duschkopf lassen sich bis zu 50 % Wasser einsparen. Ebenfalls sehr effizient: Die Duschzeit reduzieren. Ob eine Minute länger oder weniger, macht fürs Duscherlebnis keinen großen Unterschied – für eure Rechnung schon. Empfohlen werden maximal 6 Minuten. Um die einzuhalten, stellt euch am besten einen Wecker oder eine Stoppuhr.Bei größeren Sparmaßnahmen braucht es einen Schulterschluss zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen. Dafür ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Wenn in Mietwohnungen zentral nachts das Warmwasser reduziert oder die Raumtemperatur abgesenkt wird, ist das eine gute Sache. So könnt ihr gemeinsam Gas sparen und ihr werdet finanziell entlastet.
Gasverbrauch berechnen: So viel verbraucht der Durchschnitt
Der Gasverbrauch pro Haushalt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Größe der zu beheizenden Fläche. Durchschnittlich verbraucht ein Haushalt 140 Kilowattstunden (kWh) Gas pro Quadratmeter Wohnfläche für Heizung und Warmwasser. Pro Jahr sind das 14 Kubikmeter auf dem Gaszähler.
Bei einer 90 Quadratmeter großen Wohnung läge der Verbrauch damit bei 12.600 kWh. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche läge er bei 18.000 kWh Gas. Hier lässt sich eine Menge einsparen, um die Gaskosten zu senken.¹
Wohnfläche | Gasverbrauch |
---|---|
50 m² | 5.000 kWh/Jahr |
100 m² | 12.000 kWh/Jahr |
150 m² | 18.000 kWh/Jahr |
180 m² | 20.000 kWh/Jahr |
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Quelle: GASAG