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  • Energieeffizienzklassen einfach erklärt

    Ihr braucht eine neue Waschmaschine oder einen neuen Kühlschrank? Oder wollt ihr euch endlich den Traum vom eigenen Haus erfüllen? Egal, welche Kaufentscheidung ansteht: Ein Blick auf die Energieeffizienzklasse des Geräts oder der Immobilie lohnt sich. Welche Energieeffizienzklassen es gibt und was sie bedeuten, erfahrt ihr in diesem Ratgeber. 


    10 MinutenLesezeit
    Energieeffizienzklassen einfach erklärt

    Das Wichtigste zu Energieeffizienzklassen in Kürze

    Energieeffizienzklassen zeigen euch, wie energieeffizient ein Elektrogerät oder ein anderer Energieverbraucher wie etwa ein Haus sind. Sie sollen euch die Kaufentscheidung erleichtern und zum Energiesparen animieren. Bei Elektrogeräten wird die Energieeffizienzklasse auf dem Energielabel angegeben, bei Immobilien im Energieausweis. Ein wichtiger Bewertungsmaßstab ist der Energieverbrauch. Zum Teil fließen aber auch noch weitere Kriterien in das Gesamtergebnis ein.

    Was sind Energieeffizienzklassen?

    Viele Elektrogeräte und andere Energieverbraucher werden mittlerweile in Energieeffizienzklassen eingeteilt. Sie geben euch Aufschluss darüber, ob dieses Produkt vergleichsweise viel oder wenig Energie verbraucht. Die Klassen werden mit einem Buchstaben angegeben. Je weiter vorn der Buchstabe im Alphabet steht, desto energieeffizienter ist das Produkt. Unterstrichen wird die Einteilung durch einen Farbcode, der an die Verkehrsampel angelehnt ist: Dunkelgrün bedeutet Energiesparchampion, Rot steht für Stromfresser.  

    Die Einteilung in verschiedene Energieeffizienzklassen soll euch bei der Auswahl energiesparender und ressourcenschonender Produkte helfen. Die Rechnung ist einfach: Je weniger Energie ein Gerät verbraucht, desto geringer fallen in der Regel eure Stromkosten aus. Zugleich trägt natürlich jede eingesparte Kilowattstunde zum Klimaschutz bei. 

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    Welche Energieeffizienzklassen gibt es bei Haushaltsgeräten?

    Sicherlich habt ihr auch schon einmal die Etiketten mit den bunten Balken gesehen, die auf vielen Elektrogeräten zu finden sind. Dabei handelt es sich um das Energielabel, ein EU-weites Kennzeichnungssystem, das die Energieeffizienzklasse des Geräts ausweist. Die Skala reicht von A bis G. Ihr könnt aber nicht aus allen Klassen Geräte kaufen. Auf einigen Geräten findet ihr zudem noch die alte Einteilung von A+++ bis G. Diese soll bis 2030 Schritt für Schritt ersetzt werden. 

    Haushaltsgerät EnergieeffizienzklassenHinweise
    Kühl- und Gefriergeräte (inklusive Weinlagerschränke) A bis G (Es dürfen nur Geräte der Klassen A bis F neu auf den Markt gebracht werden.) Bei der Einstufung werden neben dem Energieverbrauch auch der Gerätetyp, das Funktionsprinzip und das Nutzvolumen berücksichtigt.
    WaschmaschinenA bis G Alle Angaben gelten für das Energiesparprogramm „Eco 40-60“.
    WaschtrocknerA+++ bis B Das Energielabel ist zweigeteilt: links finden sich die Angaben für Waschen und Trocknen, rechts nur für das Waschen.
    WäschetrocknerA bis G (Bei Ablufttrocknern ist die Klasse C noch erlaubt.) In die Berechnung der Energieeffizienzklasse fließen neben dem Stromverbrauch u. a. auch die maximale Füllmenge und die Programmdauer ein.
    GeschirrspülerA bis G (Es dürfen nur Geräte der Klassen A bis F neu auf den Markt gebracht werden.) Alle Angaben basieren auf dem „Eco“-Programm.
    DunstabzugshaubenA+++ bis D Das Energielabel gilt nur für Ablufthauben. Die Werte beziehen sich auf eine Betriebsdauer von einer Stunde pro Tag und einer Lichtnutzung von zwei Stunden.
    BacköfenA+++ bis A+ Die Angaben auf dem Energielabel gelten nur für den Backofen, nicht für das Kochfeld – auch wenn beide Geräte als „Herd“ gemeinsam gekauft werden.
    Fernseher und MonitoreA bis GDie Energieeffizienzklasse bezieht sich auf den Standardmodus (SDR = Standard Dynamic Range) und die Bilddiagonale.
    Lampen/LeuchtmittelA bis GDie meisten LED-Lampen landen in den unteren Klassen, sind aber trotzdem energieeffizient.

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    Das EU-Energielabel: vom alten zum neuen Design

    Energieeffizienzklassen gibt es bereits seit den 1990er-Jahren. Anlass zur Kennzeichnung war eine EU-Richtlinie, die Hersteller von Elektrogroßgeräten dazu verpflichtete, ein deutlich sichtbares Energielabel auf den Produkten anzubringen.  

    Warum wurde eine Neugestaltung notwendig? 

    Anfangs wurden die meisten Produkte in die niedrigsten Klassen E, F und G eingeordnet. Doch die Technik steht nicht still: Im Laufe der Zeit kamen immer effizientere Geräte auf den Markt, die sich alle in der Bestklasse A tummelten. Um dem technischen Fortschritt gerecht zu werden, erweiterte man die Effizienzklasse A schrittweise um Pluszeichen – bis zur Klasse A+++. 

    Zugleich führte die EU bestimmte Mindeststandards für einige Produktgruppen ein, mit denen die untersten Energieklassen ihre Bedeutung verloren. Seit 2015 müssen beispielsweise neu in den Handel gekommene Wäschetrockner mindestens der Klasse B entsprechen. Bei Waschmaschinen sowie Kühl- und Gefriergeräten gab es bis vor Kurzem nur noch die Energieeffizienzklasse A. 

    Diese positive Entwicklung machte es Verbraucher*innen jedoch zunehmend schwerer, die besten Geräte zu erkennen. Unter Umständen holte man sich mit einem Gerät der Klasse A+ keinen Energiesparer, sondern einen wahren Stromfresser ins Haus. Um den ursprünglichen Sinn des Energielabels wiederherzustellen, entschied man sich zu einer Neugestaltung. Seit März 2021 werden Kühl- und Gefrierschränke, Weinlagerschränke, Waschmaschinen und Waschtrockner, Geschirrspüler sowie Fernseher und Monitore mit dem neuen Energielabel ausgezeichnet. Leuchtmittel folgten im September 2021. 

    Im Zuge der Umgestaltung kehrte man zur Standardeinteilung A bis G zurück. Die effizientesten Geräte, die derzeit auf dem Markt sind, besitzen Effizienzklasse B. Das schafft einerseits Spielraum für technischen Fortschritt und soll andererseits Hersteller zur Weiterentwicklung ihrer Produkte animieren. 

    Neu und alt im Vergleich: Welche Infos findet ihr auf dem Energielabel?

    Neu und alt im Vergleich: Welche Infos findet ihr auf dem Energielabel?
    • QR-Code: Neu ist der QR-Code, der zur EU-Produktdatenbank EPREL verlinkt. Dort findet ihr detaillierte Produkt-Datenblätter mit weiterführenden Informationen.   

    • Hersteller/Modellbezeichnung: Direkt unter dem Header des Labels befinden sich der Name oder die Handelsmarke des Herstellers sowie die Modellbezeichnung des Produkts.   

    • Energieeffizienzklasse: Anhand der Farbskala erkennt ihr, wie energieeffizient ein Gerät ist. Bis März 2021 war A+++ die beste Energieeffizienzklasse. Heute erreichen die sparsamsten Geräte maximal Klasse A.   

    • Stromverbrauch: Unter den Klassen erscheint der Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Verbesserte und einheitliche Bezugsgrößen sollen beim neuen Label die Umrechnung auf den eigenen Haushalt erleichtern.  

    • Ergänzende Produktinformationen: Piktogramme informieren euch über ausgewählte Produkteigenschaften wie Fassungsvolumen oder Lautstärke. Neue Energielabels weisen auch eine Geräuscheffizienzklasse von A bis D aus.  

    • Nummer der EU-Verordnung: Die EU-Rahmenverordnung (EU) 2017/1369 enthält die allgemeinen Rechtsgrundlagen. Die Details für jede Produktgruppe werden durch verschiedene EU-Verordnungen geregelt.¹ 

    Wie werden die Energieeffizienzklassen vergeben?

    Die Einstufung der Geräte erfolgt über den Energieeffizienzindex (EEI), den der Hersteller für seine Geräte berechnen muss. Je nach Gerätegruppe werden dabei Eigenschaften wie die Füllmenge oder der Standby-Verbrauch berücksichtigt. Für die Zuordnung der Energieeffizienzklasse wurde ein Referenzgerät festgelegt. 

    Das System bringt jedoch einige Herausforderungen mit sich: 

    • Die Einteilung in sieben Energieeffizienzklassen lässt viel Spielraum bei der Einordnung der Geräte. In einer Klasse kann sich der Energieverbrauch der verschiedenen Geräte deutlich unterscheiden.  

    • Das Energielabel wird direkt vom Hersteller bzw. vom Händler angebracht und nicht von einer externen Organisation vergeben. Kontrollen werden nur selten und stichprobenartig durchgeführt. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu falschen Kennzeichnungen

    • Sowohl das alte als auch das neue Label lassen Geräte besser dastehen, als sie in Wirklichkeit sind. Bei Waschmaschinen und Geschirrspülern etwa finden sich nur die Angaben für das Ökoprogramm auf dem Etikett. 

    • Die Energieklassen werden für jede Produktgruppe einzeln festgelegt. Dementsprechend lassen sich auch nur Geräte der gleichen Gruppe miteinander vergleichen

    Worauf solltet ihr beim Kauf von Elektrogeräten noch achten?

    Trotz aller Kritik: Das Energielabel ist ein wichtiges Entscheidungskriterium, wenn es um den Kauf eines neuen Elektrogeräts geht. Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Faktoren, die ihr in den Auswahlprozess einbeziehen könnt:  

    • Größe: Analysiert euren Bedarf und hinterfragt euer Nutzungsverhalten. Auch die energieeffizientesten Geräte verbrauchen unnötig viel Strom, wenn sie zu groß dimensioniert sind. 

    • Features: Zugegeben, Geräte mit vielen zusätzlichen Funktionen sind verlockend. Die Features erhöhen aber auch den Stromverbrauch – das fällt vor allem dann negativ ins Gewicht, wenn ihr sie gar nicht nutzt. 

    • Qualität: Eine hohe Qualität sorgt für eine lange Nutzungsdauer. Das wiederum spart wertvolle Ressourcen, Energie und Geld. Ein Indikator für eine gute Qualität ist etwa die Garantiedauer, die vom Hersteller gewährt wird – je länger diese ausfällt, desto hochwertiger ist das Gerät meist. 

    • Ressourcenverbrauch: Wenn ihr euch ein wirklich nachhaltiges Gerät ins Haus holen wollt, dann achtet auf den Ressourcenverbrauch während des gesamten Lebenszyklus – also von der Produktion bis hin zum Recycling. Eine gute Orientierung liefern Siegel wie der Blaue Engel, das EU Ecolabel oder das TCO-Siegel. 

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    Energielabels in anderen Bereichen

    nergielabels finden sich nicht nur bei Haushaltsgeräten. Auch Gebäude, Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie PKW werden in Effizienzklassen eingeteilt. Maßstab ist – ähnlich wie bei den Haushaltsgeräten – der jährliche Energieverbrauch. Bei Fahrzeugen fließt zudem der Schadstoffausstoß in die Bewertung ein.

    Energieeffizienzklassen bei Häusern

    Genau wie Kühlschränke oder Waschmaschinen werden auch Wohngebäude standardisierten Energieeffizienzklassen zugeordnet. Sie dienen dazu, die energetische Qualität von Gebäuden zu bewerten und vergleichbar zu machen. Zu welcher Energieeffizienzklasse ein Haus oder eine Wohnung gehört, seht ihr im Energieausweis. Möchtet ihr eine Immobilie kaufen, muss euch der*die Verkäufer*in den Energieausweis unaufgefordert vorlegen. Auch als Mieter*innen dürft ihr Einsicht nehmen. 

    Die Skala reicht von der Energieeffizienzklasse A+ bis H. Analog zu den Effizienzklassen bei Elektrogeräten werden die einzelnen Abstufungen in Ampelfarben dargestellt. Die Klassen A+, A, und B sind grün gekennzeichnet, C, D und E gelb, E und F orange und H rot. 

    Die Einstufung richtet sich nach dem Endenergiebedarf. Das ist die Energiemenge, die ein Haus für Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung benötigt. Angegeben wird der Wert in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter Wohnfläche (m²) und Jahr (a)

    • Energieeffizienzklasse A+: Der Energiebedarf liegt unter 30 kWh/m²a. Das schaffen sehr gut gedämmte Neubauten, die regenerative Energiequellen nutzen (z. B. ein Passivhaus oder ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus). 

    • Energieeffizienzklasse A: Der Energiebedarf liegt zwischen 30 und 50 kWh/m²a. Häuser in dieser Klasse erfüllen die Mindestvorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (z. B. ein KfW-Effizienzhaus 55). 

    • Energieeffizienzklasse B: Mit einem Energiebedarf von 50 bis 75 kWh/m²a erreichen die Häuser die Mindestvorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 (z. B. ein KfW-Effizienzhaus 70 oder 3-Liter-Haus). 

    • Energieeffizienzklasse C: Es wird ein Energiebedarf zwischen 75 und 100 kWh/m²a erreicht. Das entspricht dem Niedrigenergiehaus-Standard. In dieser Klasse finden sich sowohl neuere Häuser als auch sanierte Bestandsimmobilien. 

    • Energieeffizienzklasse D: Der Energiebedarf bewegt sich im Bereich von 100 bis 130 kWh/m²a. Es handelt sich dabei meist um neuere Gebäude oder hochwertig sanierte Bestandsimmobilien mit guter Wärmedämmung und einer effizienten Heizung. 

    • Energieeffizienzklasse E: Der Energiebedarf reicht von 130 bis 160 kWh/m²a. Das entspricht den Bestimmungen der zweiten Wärmeschutzverordnung von 1982. In dieser Klasse finden sich ältere Einfamilienhäuser und sanierte Altbauten. 

    • Energieeffizienzklasse F: Der Energiebedarf liegt zwischen 160 und 200 kWh/m²a. Die Häuser in dieser Klasse sind ähnlich alt wie die der Energieeffizienzklasse E. Sie wurden zwar modernisiert, aber noch nicht energetisch saniert. 

    • Energieeffizienzklasse G: Mit einem Energiebedarf zwischen 200 und 250 kWh/m²a befinden sich in dieser Klasse Altbauten, die nach Inkrafttreten der 1. Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet und bisher nur teilweise modernisiert wurden.  

    • Energieeffizienzklasse H: Häuser mit einem Energiebedarf von über 250 kWh/m²a fallen in die schlechteste Klasse. Es handelt sich dabei um völlig unsanierte Gebäude, die zum Teil unter Denkmalschutz stehen. 

    Wie lässt sich die Energieeffizienzklasse bei einem Haus verbessern?

    Ein Neubau sollte von Anfang an energieeffizient geplant werden. Bei einer Bestandsimmobilie könnt ihr die Energieeffizienzklasse durch eine energetische Sanierung verbessern. 

    Es gibt drei entscheidende Stellschrauben: 

    • Dämmung: Ein rundum gedämmtes Gebäude lässt im Winter nur wenig Wärme nach außen entweichen. Dadurch muss die Heizung wiederum weniger Energie aufwenden, um das Haus zu beheizen. Am effektivsten ist die Dämmung der kompletten Gebäudehülle – von der Fassade über die Türen und Fenster bis hin zum Dach. 

    • Optimierung der Heizungsanlage: Schon mit vergleichsweise einfachen Mitteln lässt sich der Energieverbrauch senken – angefangen von der richtigen Thermostateinstellung über den hydraulischen Abgleich bis hin zum Heizungspumpentausch. Bei der Optimierung der Heizung solltet ihr den gesamten Wärmekreislauf im Haus im Blick haben.  

    • Austausch der Heizungsanlage: Viele Bestandsbauten werden immer noch von veralteten Öl- und Gasheizungen auf Temperatur gebracht. Das ist nicht nur teuer, sondern belastet auch die Umwelt. Ein Austausch gegen eine klimafreundliche Heizung senkt die Heizkosten und den CO₂-Ausstoß. Idealerweise wird der Heizungstausch zusammen mit der Hausdämmung durchgeführt. 

    Um in Zukunft klimafreundlich zu heizen und Kosten zu sparen, könnt ihr eure alte Gasheizung zum Beispiel gegen das SolarPaket Plus von LichtBlick aus energieeffizienter WärmePumpe und SolarAnlage austauschen. 

    Tipp: Auf Seite 4 des Energieausweises findet ihr weitere Empfehlungen zur Verbesserung des Energiestandards eurer Immobilie. 

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    Quelle: Stromspiegel