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So helfen digitale Stromzähler & Smart Meter beim Stromsparen

Digitale Stromzähler (genauer: moderne Messeinrichtungen) messen den Verbrauch im Gegensatz zu analogen Systemen sehr detailliert. Sie geben euch einen Einblick in den momentanen Energieverbrauch. Das kann euch beim Stromsparen helfen. Nach und nach werden die analogen Stromzähler verpflichtend durch die digitale Version oder Smart Meter ersetzt. LichtBlick verrät euch, was ihr beim Einbau bzw. der Umstellung auf digitale Stromzähler und Smart Meter beachten müsst, und welche Vorteile die Geräte haben. 


ein hauptamtlicher Stromzähler bei der Arbeit

Digitale Stromzähler ersetzen analoge Varianten

Bis zum Jahr 2032 sollen digitale Stromzähler schrittweise die analogen Systeme ersetzen. Das Energiesystem privater Haushalte wird durch Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge immer komplexer. Aktuell ermöglichen die digitalen Stromzähler eine exakte Datenmessung, die eine genaue Analyse des Verbrauchsverhaltens ermöglicht. In Zukunft dienen sie als intelligente Verknüpfung zwischen Stromerzeugung und Energieverbrauch und sorgen dadurch für mehr Transparenz.

Stromzähler werden digital: das Wichtigste in Kürze

Warum werden digitale Stromzähler zur Pflicht?

Die EU hat sich strenge Klimaziele gesetzt. Bis zum Jahr 2050 soll ganz Europa klimaneutral werden und bis 2030 müssen 55 Prozent der Treibhausgase eingespart werden. Eine der Maßnahmen in Deutschland ist die Digitalisierung der Stromzähler. Sie schafft die besten Voraussetzungen für einen bewussten Umgang mit Energie. 

Denn viele Verbraucher*innen kennen die Stromfresser in ihrem Haushalt gar nicht. Der neue Stromzähler soll genau das ändern: Er liefert Informationen wie den aktuellen Zählerstand und die Leistung. Den Zählerstand kann der Stromzähler zudem bis zu zwei Jahre auf Tages-, Monats- und Jahresbasis speichern. Das hilft euch, die Geräte mit dem stärksten Stromverbrauch zu erkennen und schon durch kleine Änderungen langfristig Energie zu sparen. Die gesetzliche Grundlage für die Umstellung auf digitale Stromzähler liefert das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG)

Illustration eines Smart Meters

Was ist ein Smart Meter?

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, in dem das sogenannte Smart Meter Gateway (SMG) verbaut ist bzw. nachgerüstet wurde. Das SMG stellt die Verbindung (Schnittstelle) zwischen dem Stromzähler und einem Kommunikationsnetz her, über das Daten gesendet und empfangen werden: Einmal am Tag sendet der Smart Meter euren Stromverbrauch an den Messstellenbetreiber und dieser gibt eure Daten an Berechtigte wie Netzbetreiber und Energieversorger weiter. Dabei sind die Daten meist in Intervalle von fünfzehn Minuten aufgeteilt – So könnt ihr im Portal eures Stromanbieters oder über eine App auf eine Viertelstunde genau nachvollziehen, wann wie viel Strom in eurem Haushalt verbraucht wurde – vorausgesetzt, ihr bezieht einen dynamischen Tarif. So lässt sich der Smart Meter auch dazu verwenden, den Stromverbrauch detailliert zu messen.  Durch die neue Technologie wird die Nutzung dynamischer Stromtarife überhaupt erst möglich, die seit 2025 jeder Stromversorger verpflichtend anbieten muss.  

Was unterscheidet digitale Stromzähler und Smart Meter?

Ein Smart Meter oder intelligentes Messystem (iMS) ist mehr als ein digitaler Stromzähler, denn er umfasst eine moderne Messeinrichtung (mME) und einen Smart Meter Gateway (SMGW). Der Einfachheit halber nutzt LichtBlick den Begriff Smart Meter in diesem Ratgeber für intelligente Messsysteme. 

Grundsätzlich erfassen sowohl digitale Stromzähler als auch intelligente Messsysteme den Stromverbrauch digital und zeigen ihn über ein Display an. Der Unterschied zwischen digitalen Stromzählern und Smart Metern liegt somit in der Kommunikationseinheit (Smart Meter Gateway). Das Gesetz macht jedoch klare Vorschriften dazu, wann welches System verbaut werden muss (siehe unten). Es gibt auch hohe Anforderungen an die Datensicherheit vor, um unbefugten Datenzugriff und -missbrauch von vorneherein zu unterbinden. 

Illustration eines digitalen Stromzählers

Digitale Stromzähler erfassen den Stromverbrauch im Detail

Ein digitaler Stromzähler misst den Verbrauch in eurem Haushalt und schlüsselt den tagesaktuellen Zählerstand und die entsprechende Leistung auf. Ein Display ersetzt dabei die klassische Zählscheibe. Der digitale Zähler kann hier weder Daten von außen empfangen noch Informationen an Dritte weitergeben. Ihr müsst euren Stromverbrauch weiterhin manuell ablesen. Für Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch sind diese Zähler ausreichend. Stromverbrauch weiterhin manuell ablesen

Digitale Stromzähler und Smart Meter im Vergleich

Alle Haushalte erhalten zunächst einen digitalen Stromzähler. Bei einem besonders hohen Stromverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden im Jahr wird ein Smart Meter verpflichtend. Dies gilt auch dann, wenn Strom für den eigenen Haushalt erzeugt wird – etwa durch Solarmodule auf dem Dach. Wie sich die Geräte unterscheiden, lest ihr im Folgenden: 

Digitale StromzählerSmart Meter
KostenDie Kosten für einen digitalen Stromzähler sind auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt. Damit sind sie vergleichbar mit den Gebühren für analoge Zähler.Die Kostenstruktur für einen Smart Meter ist nach Jahresverbrauch gestaffelt. Die Jahresgebühren liegen zwischen 20 und maximal 80 Euro pro Jahr.
DatensicherheitDigitale Stromzähler können weder Daten empfangen, noch versenden. Damit ist eine hohe Datensicherheit gewährleistet.Damit Cyberkriminelle nicht auf sensible Informationen zugreifen, müssen Smart Meter vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert sein.
Smart Home Eine Anbindung an Smart-Home-Systeme ist i.d.R. nicht möglich. Smart Meter können mit intelligenten Systemen im Haushalt verbunden werden.
AblesenDigitale Stromzähler müssen weiterhin manuell abgelesen werden. Einmal eingebaut und richtig eingerichtet, erfolgt die Datenübertragung automatisch.
Strom sparen Das System liefert mehr Informationen über den Verbrauch als ein analoger Stromzähler. Damit können Verbraucher*innen Stromsparpotenziale erkennen und nutzen. Beide Systeme liefern detaillierte Informationen über den Verbrauch. Damit können Verbraucher*innen Stromsparpotenziale erkennen und nutzen. Durch den Zugriff auf die viertelstündlich genauen Verbrauchsdaten per App oder Versorgerportal ist eine schnellere Reaktion auf identifizierte Stromfresser möglich.

Wer erhält einen digitalen Stromzähler?

In den kommenden Jahren wird es für die Messstellenbetreiber verpflichtend werden, jeden Haushalt mit einer modernen Messeinrichtung auszustatten. Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch von unter 6.000 Kilowattstunden im Jahr erhalten bis 2032 einen digitalen Stromzähler. Wenn ihr wisst, dass ihr in nächster Zukunft eine PV-Anlage auf eurem Dach installieren möchtet, könnt ihr euch auch gleich einen Digitalen Stromzähler– zunächst ohne Datenanbindung über ein Kommunikationsmodul – einbauen lassen.

Welche Haushalte bekommen einen Smart Meter?

Wer einen überdurchschnittlichen Stromverbrauch über 6.000 Kilowattstunden im Jahr hat, erhält einen Smart Meter. Ein so hoher Stromverbrauch entsteht beispielsweise dann, wenn es im Haushalt ein E‑Auto gibt, das über eine Wallbox geladen wird. Auch Stromkund*innen, die eine Solaranlage mit einer Leistung von mehr als sieben Kilowatt betreiben, erhalten ein intelligentes Messsystem.  

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Was kosten Smart Meter und digitale Stromzähler?

Bei einem digitalen Stromzähler für durchschnittliche Haushalte, der nicht über ein Smart Meter Gateway verfügt, sind die Kosten – unabhängig vom jährlichen Verbrauch – auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt (Stand: März 2025). Die Kosten für einen Smart Meter sind nach Stromverbrauch gestaffelt. Die genannten Geldbeträge stellen die aktuellen Preisobergrenzen pro Jahr in Euro nach einem Pflichteinbau¹ dar. 

StromverbrauchPreisgrenze Smart Meter
6.001 bis 10.000 kWh/Jahr 20 €/Jahr
10.001 bis 20.000 kWh/Jahr 50 €/Jahr
20.001 bis 50.000 kWh/Jahr 90 €/Jahr
50.001 bis 100.000 kWh/Jahr 120 €/Jahr

Wer eine PV-Neuanlage mit einer Nennleistung von über 7 bis 15 Kilowatt betreibt, zahlt 20 Euro pro Jahr für seinen Smart Meter. Liegt die Nennleistung bei über 15 bis 25 kW, kostet das Ganze 50 Euro Gebühren pro Jahr, und bei über 25 kW 80 Euro.² Sollte ein Umbau des Zählerschranks notwendig werden, können weitere Kosten auf euch zukommen. Für einen Smart Meter fallen also je nach Stromverbrauch höhere Gebühren als bisher an. Dem gegenüber steht aber das Energiesparpotenzial, das sich aus der Umstellung auf die neue Technologie ergibt. Wer seine Stromfresser kennt und Elektrogeräte zukünftig bewusster ein- und ausschaltet, spart perspektivisch erheblich Energie ein. Auch die Möglichkeiten durch dynamische Tarife können das Sparpotential erhöhen. 

Gesetzlich geplanter Ablauf beim Rollout digitaler Stromzähler und Smart Meter

Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende sowie das darin enthaltene Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) von 2015 legten fest, dass in allen Haushalten in Deutschland im Zeitraum von 2017 bis 2032 die alten analogen Stromzähler durch digitale Stromzähler(moderne Messeinrichtungen) ersetzt werden müssen.  

Ablauf Digitaler Stromzaehler

Smart Meter hingegen, also moderne Messeinrichtungen mit zusätzlichem Kommunikationsmodul (Smart Meter Gateway), sollten direkt dort verbaut werden, wo etwa eine PV-Anlage auf dem Dach installiert wurde. 

Um den Rollout der Smart Meter zu beschleunigen, wurde im Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und im MsbG von 2023 festgelegt, das seit 2025 der Einbau von Smart Metern für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden oder einer Photovoltaikanlage mit mehr als 7 Kilowatt installierter Leistung verpflichtend ist. Im Jahr 2032 soll der gesamte Rollout abgeschlossen sein. Analoge Stromzähler gehören also spätestens zu diesem Zeitpunkt der Vergangenheit an. 

Smart Meter Ablauf

Wie läuft der Austausch des Zählers ab?

Nach und nach versenden die Messstellenbetreiber Schreiben, in denen der Stromzählerwechsel angekündigt wird. Ihr erhaltet das Schreiben mindestens drei Monate vor dem Wechsel und habt somit ausreichend Zeit, zu einem anderen Messstellenbetreiber zu wechseln.  

Der konkrete Einbautermin für den digitalen Stromzähler oder Smart Meter wird euch mindestens zwei Wochen vorher schriftlich mitgeteilt. Ihr müsst also nicht selbst aktiv werden, sondern wartet einfach ab, bis ihr von eurem Netz- oder Messstellenbetreiber kontaktiert werdet. Der Zählerwechsel selbst ist nicht aufwendig und dauert ca. 30 Minuten. Während die Techniker*innen die Stromzähler wechseln, kann es zeitweise zu einer Unterbrechung der Stromversorgung kommen. 

Im Rahmen eines Neubaus oder eines umfangreichen Sanierungsvorhabens werden die digitalen Messsysteme ohnehin schon verpflichtend verbaut. 

Sind meine Daten sicher?

Die neu eingebauten Smart Meter müssen hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vorgibt. Private Haushalte erhalten ein Pseudonym, mit dem sie nicht persönlich in Verbindung gebracht werden können. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt. Zudem besitzt jeder Smart Meter ein eigenes Schutzprofil, mit dem er gegen verschiedene Angriffe von Cyberkriminellen geschützt werden soll.

Hier gibt’s Antworten auf die wichtigsten Fragen

Ihr habt noch Fragen zu digitalen Stromzählern oder Smart Metern? Hier erhaltet ihr Antworten auf die häufigsten Fragen:

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