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  • Welche Lautstärke hat eine Wärmepumpe tatsächlich?

    Wärmepumpen erzeugen während des Betriebs Geräusche, die je nach Wärmequelle, Bauweise und Aufstellort unterschiedlich laut sein können. Welche Grenzwerte ihr einhalten müsst und wie ihr die Lautstärke eurer Wärmepumpe reduzieren könnt, erfahrt ihr hier.  


    8 MinutenLesezeit
    Wärmepumpe

    Wie viel Lärm machen Wärmepumpen?

    Im Neubau gehören Wärmepumpen inzwischen zum Standard. Aber auch im Rahmen einer Heizungserneuerung ersetzen sie immer häufiger die alte Heizungsanlage. Aus gutem Grund: Schließlich bringen Wärmepumpen das Haus effizient und klimafreundlich auf die gewünschte Raumtemperatur. Die Kosten einer Wärmepumpe lassen sich zudem durch attraktive Förderungen für Wärmepumpen von Bund und Ländern reduzieren. 

    Dennoch haben einige Hausbesitzer*innen Bedenken hinsichtlich des Geräuschpegels einer Wärmepumpe. Vor allem Luftwärmepumpen in Außenaufstellung arbeiteten in der Vergangenheit vergleichsweise laut, was nicht selten zu Nachbarschaftsstreitigkeiten führte. Durch die technologische Weiterentwicklung konnten die Lärmemissionen in den vergangenen Jahren aber deutlich gesenkt werden: Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen weisen heute nur noch eine Lautstärke zwischen 30 und 60 Dezibel auf. 

    Warum verursachen Wärmepumpen einen gewissen Geräuschpegel?

    Wärmepumpen nutzen die Umgebungstemperatur und wärmen oder kühlen sie entsprechend der eingestellten Wunschtemperatur (eine detaillierte Beschreibung des Prozesses findet ihr in unserem Ratgeber zur Funktion einer Wärmepumpe). Wie bei allen anderen technischen Geräten entstehen während des Betriebs Geräusche. Verantwortlich dafür sind zwei Bauteile: der Kompressor und – bei Luft-Wasser-Wärmepumpen – die Ventilatoren.  

    Den höchsten Geräuschpegel erreichen Luft-Wasser-Wärmepumpen mit maximal 30 bis 60 Dezibel: Zu hören sind bei diesen Modellen hauptsächlich die Strömungsgeräusche, die beim Ansaugen und Ausblasen der Außenluft durch die Ventilatoren verursacht werden.  

    Wie laut darf eine Wärmepumpe sein?

    Entscheidet ihr euch für eine Wärmepumpe mit Innenaufstellung, dann ist die Lautstärke nur für euer eigenes Lärmempfinden relevant. Bei einer Wärmepumpe in Außenaufstellung müsst ihr hingegen darauf achten, dass eure Nachbar*innen nicht gestört werden. Zum Schutz vor Lärmbelästigungen gelten in Deutschland verschiedene Grenzwerte für die Lautstärke von Wärmepumpen. Wie laut eure Wärmepumpe sein darf, hängt demnach davon ab, wo ihr wohnt. 

    Die Immissionsgrenzwerte¹ nach der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA Lärm) entnehmt ihr der folgenden Tabelle:  

    Art des Gebiets nach Bauverordnung Lautstärke tagsüber (6:00–22:00 Uhr) Lautstärke nachts (22:00–06:00 Uhr)
    Kurgebiete oder angrenzend zu Krankenhäusern und Pflegeheimen 45 dB(A) 35 dB(A)
    reine Wohngebiete 50 dB(A) 35 dB(A)
    allg. Wohngebiete und Kleinsiedlungen 55 dB(A) 40 dB(A)
    Kern- und Mischgebiete 60 dB(A) 45 dB(A)
    urbane Gebiete 63 dB(A) 45 dB(A)

    Liegt die Lautstärke eurer Wärmepumpe über den oben genannten Grenzwerten, müsst ihr zusätzliche Maßnahmen zum Lärmschutz ergreifen. Maßgeblich ist hierfür der gemessene Schalldruckpegel in Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmern. Dazu aber später mehr.

    Gut zu wissen: der Unterschied zwischen dB und dB(A)

    Sicherlich kennt ihr aus dem Mathematik- oder Physikunterricht die Einheit Dezibel (dB). Sie bezieht sich auf den Schalldruck, also den Druck, den die Schallwellen auf das menschliche Gehör ausüben. Allerdings sagt die Kenngröße nichts über die gefühlte Lautstärke aus. Daher gibt es die Einheit dB(A) (Schalldruckpegel nach der Frequenzbewertungskurve A). Sie bezeichnet den Geräuschpegel, den wir mit unserem Gehör wahrnehmen können. Und weil das Gehör Lautstärke nicht als linear steigend wahrnimmt, ist die Dezibel-Skala logarithmisch: 60 dB sind nicht doppelt so laut wie 30, sondern um ein Vielfaches lauter.

    Die Lautstärke einer Wärmepumpe im Vergleich zu anderen Geräuschen

    Ob es sich bei den Geräuschen, die eine Wärmepumpe verursacht, um Lärm handelt, ist für Laien nicht immer so einfach zu beurteilen. Die folgenden Beispiele² helfen euch dabei, die Lautstärke eurer Wärmepumpe besser einschätzen zu können:  

    GeräuschLautstärke
    Summen einer Mücke 10 dB(A)
    Uhrenticken 20 dB(A)
    Flüstern30 dB(A)
    Landregen30 dB(A)
    Vogelgezwitscher40 dB(A)
    Kühlschrank50 dB(A)
    Kaffeemaschine50 dB(A)
    normales Gespräch60 dB(A)
    Kreissäge100 dB(A)
    Bohrmaschine110 dB(A)
    Silvesterknaller125 dB(A)

    7 Mythen über Wärmepumpen – was ist dran?

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    Die Lautstärke bei verschiedenen Wärmepumpenarten

    Besonders leise arbeiten Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. Sie sind während des Betriebs kaum zu hören. Etwas höher ist der Geräuschpegel bei Luft-Wasser-Wärmepumpen.  

    Neben der Art der Wärmepumpe spielen noch weitere Kriterien für die Lautstärke eine Rolle: 

    • Bauweise: Monoblock-Wärmepumpen sind etwas lauter als Geräte in Split-Bauweise. 

    • Leistungsbereich: Leistungsstärkere Wärmepumpen verursachen meist mehr Geräusche als leistungsschwächere Geräte. 

    • Abstand zur Wärmepumpe: Der Schall nimmt mit wachsender Entfernung zum Gerät ab. 

    • Aufstellort: Eine Aufstellung nah an Wänden oder in Nischen kann die Lautstärke erhöhen. 

    Unabhängig davon, für welche Wärmepumpe ihr euch entscheidet: Das A und O sind immer eine fachgerechte Installation sowie eine regelmäßige Wartung. So lassen sich die Betriebsgeräusche der Wärmepumpe auf ein Minimum reduzieren. 

    Tipp: Wenn ihr euch eine Wärmepumpe anschaffen möchtet, solltet ihr natürlich nicht nur auf die Lautstärke schauen. Die Auswahl eines passenden Geräts hängt von vielen weiteren Faktoren ab, unter anderem dem Zustand und der Größe des Gebäudes. Eine Hilfestellung zur Auswahl bietet unser Ratgeber: Welche Wärmepumpe für welches Haus? 

    Der Geräuschpegel bei Luft-Wasser-Wärmepumpen ist zwar höher – im Gegensatz zu den anderen Wärmepumpen-Arten bieten sie allerdings entscheidende Vorteile: Die Installationskosten sind niedriger, da keine teuren Bohrungen oder Erdarbeiten erforderlich sind. Außerdem sind Luft-Wasser-Wärmepumpen flexibler in der Standortwahl und einfacher zu warten, da keine Erdsonden benötigt werden. Zudem verursachen sie keine Eingriffe in den Boden oder das Grundwasser, was sie umweltfreundlicher macht. Diese Eigenschaften machen Luft-Wasser-Wärmepumpen besonders attraktiv für den Einsatz in städtischen Gebieten und bei begrenztem Platzangebot.
    Wärmepumpe Lautstärke

    Woran erkenne ich die Lautstärke einer Wärmepumpe?

    Ihr möchtet wissen, wie laut eine bestimmte Wärmepumpe ist? Dann habt ihr zwei Möglichkeiten: Herstellerangaben prüfen: Hersteller geben die Lautstärke einer Wärmepumpe im Produktdatenblatt an. Achtet dabei auf die Messbedingungen. Meist wird die Lautstärke in einem Abstand von 3 Metern gemessen, es können aber auch kürzere Abstände zugrunde liegen. Steht ihr direkt neben der Wärmepumpe, erhöht sich der Geräuschpegel in der Regel. Auch die Außentemperaturen spielen bei der Ermittlung der Lautstärke eine Rolle: Bei kaltem Wetter muss die Pumpe stärker arbeiten und kann dann lauter sein. Schallrechner nutzen: Ob eure Wärmepumpe die vorgeschriebenen Grenzwerte tatsächlich einhält oder ob zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen notwendig sind, könnt ihr mit einem interaktiven Rechner – beispielsweise dem Schallrechner des Bundesverbands Wärmepumpe e. V.³ – ermitteln. Schallrechner nutzen

    Wie lässt sich die Lautstärke einer Wärmepumpe reduzieren?

    Moderne Wärmepumpen sind so gebaut, dass sie sehr leise arbeiten. Es gibt aber einige Maßnahmen, mit denen ihr einen ruhigen Betrieb unterstützen könnt. Den Grundstein legt ihr bereits bei der Auswahl und Installation eurer Wärmepumpe. Aber auch im Nachhinein lässt sich die Lautstärke noch reduzieren. 

    1. Kommunikation mit den Nachbar*innen 

    Bevor ihr eine Wärmepumpe installiert oder spezielle Lärmschutzmaßnahmen ergreift, solltet ihr eure Nachbar*innen ins Boot holen. Erklärt ihnen, was ihr vorhabt, und besprecht gemeinsam, welche Maßnahmen geeignet sind, um den Geräuschpegel der Wärmepumpe zu senken. 

    2. Überlegungen bei der Planung 

    Eine entscheidende Rolle für die Lautstärke eurer Wärmepumpe spielen der Standort, die Ausrichtung sowie der Untergrund.  

    Bei einer Wärmepumpe im Innenbereich gilt: 

    • Ansaug- und Abluftöffnungen sollten sich nicht in der Nähe von Schlafräumen befinden. 

    • Stellt die Wärmepumpe nicht in einem komplett leeren Raum auf.  

    • Plant gegebenenfalls eine Schallschutztür ein. 

    • Vibrationen können durch Standfüße oder einen Betonsockel mit Gummimatte gemindert werden. 

    Möchtet ihr die Wärmepumpe im Außenbereich aufstellen, solltet ihr folgende Punkte beachten: 

    • Haltet den Mindestabstand zum Nachbargrundstück ein. Falls es keine Abstandsregelungen gibt, solltet ihr die Wärmepumpe trotzdem nicht unmittelbar an der Grundstücksgrenze platzieren. Denn wie schon erwähnt, nehmen die Schallimmissionen mit zunehmender Entfernung ab. 

    • Stellt das Gerät nicht direkt unter Fenstern von Räumen wie Schlaf- oder Kinderzimmer auf. 

    • Ideal ist ein Platz auf der ohnehin lauteren Straßenseite. Hier ist meist auch der Abstand zu den Nachbar*innen größer. 

    • Richtet den Ventilator nach Möglichkeit nicht auf harte Flächen wie Hauswände oder Mauern, denn diese reflektieren den Schall und verstärken so die Geräusche. Vermeidet zudem das Aufstellen in Ecken oder Nischen. 

    • Eine Rasen- oder Wiesenfläche vor der Wärmepumpe wirkt schalldämpfend. Auch Hecken, Büsche und andere dichte Bepflanzungen bieten Schutz vor Lärm. 

    3. Schallschutzhauben 

    Um die wahrnehmbaren Betriebsgeräusche zu minimieren, könnt ihr eure Wärmepumpe mit einer Schallschutzhaube ummanteln. Bei einer Split-Wärmepumpe reicht es in der Regel sogar aus, wenn ihr die Außeneinheit abdeckt. 

    4. Nachtbetrieb 

    Pufferspeicher oder Flächenheizungen sind in der Lage, die Wärme in den Nachtstunden zu speichern, sodass die Wärmepumpe nicht mit voller Leistung laufen muss. Moderne Wärmepumpen lassen sich meist auf einen ruhigeren Nachtbetrieb, auch Silent Modus oder Flüsterbetrieb genannt, umstellen.  

    Pufferspeicher und Flächenheizungen lassen sich übrigens auch problemlos in Bestandsgebäuden nachrüsten. Tipps und Infos zum Einbau einer Wärmepumpe im Altbau lest ihr in unserem Ratgeber. 

    5. Weitere Schallschutzmaßnahmen 

    Hilfreich sind auch schallabsorbierende Materialien, mit denen die Umgebung ausgekleidet wird, sowie Schallschutzbarrieren in Form von Mauern und Zäunen. Zur professionellen Kontrolle der Lautstärke eurer Wärmepumpe könnt ihr auch einen Fachbetrieb hinzuziehen. 

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    Quellen: heizung.de, hug, wegatech

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    Quelle: bwp