Installation und Inbetriebnahme einer Solaranlage
Ihr wollt euch mithilfe der Photovoltaik unabhängiger vom Markt machen und fragt euch, wieviel Aufwand Montage und Inbetriebnahme einer PV-Anlage bedeuten? Vielleicht überlegt ihr sogar, welche Arbeiten ihr selbst durchführen könnt? Hier erfahrt ihr alles rund um den Aufbau und die Installation einer Solaranlage!
So läuft die Montage eurer PV-Anlage ab
Bei der Montage eurer Solarpanels habt ihr die Wahl zwischen zwei verschiedenen Arten: der Aufdach- und der Indach-Montage. Letztere kommt vor allem dann infrage, wenn ein Haus neu gebaut oder das Dach neu eingedeckt werden soll.
Die klassische Aufdach-Montage, bei der die Solarmodule auf einer Unterkonstruktion befestigt werden, ist nach wie vor die beliebteste Montageart. Nicht ohne Grund, denn sie ist einfach und vergleichsweise günstig. Zudem lassen sich die Module später einfach austauschen oder komplett abbauen. Je nach Dachtyp und -material (also beispielsweise bei Flach- oder Satteldächern, bei Ziegel- oder Blechdächern) kommen unterschiedliche Montagesysteme zum Einsatz. Sie bestehen im Wesentlichen aus höhenverstellbaren Dachhaken, Modulklemmen und Metallschienen oder -gestellen.
Auch mit einem Flachdach müsst ihr nicht auf eine PV-Anlage verzichten: Mithilfe einer entsprechenden Unterkonstruktion können die Solarmodule mit jeder beliebigen Neigung und Ausrichtung aufgeständert werden.
Die einzelnen Arbeitsschritte sind bei allen Montagesystemen ähnlich:
1. Basis
Als allererster Schritt wird die Unterkonstruktion montiert. Die besteht aus Metallwinkeln.2. Kabel verlegen
Anschließend werden die Solarkabel vom Dach ins Innere des Hauses verlegt. Dazu muss eventuell die Dachhaut durchbrochen werden.3. Kabel verbinden
Die Solarmodule werden mit den Kabeln verbunden und auf der Unterkonstruktion befestigt.4. Wechselrichter
Bei einem Komplettpaket aus PV-Anlage und Speicher werden Hausanschluss und Wechselrichter miteinander verbunden.5. Stromnetz
Sind alle Kabel verbunden, kann die Elektrofachkraft die PV-Anlage an das öffentliche Stromnetz anschließen.6. Test
Jetzt muss die PV-Anlage nur noch auf ihre Funktionsfähigkeit getestet und das Inbetriebnahmeprotokoll ausgefüllt werden.Gut zu wissen
Je nach Anzahl der Monteur*innen können verschiedene Arbeitsschritte auch parallel erfolgen. Die Montage der Unterkonstruktion ist sehr arbeitsintensiv und dauert am längsten. Nach zwei bis drei Tagen sollte eure PV-Anlage betriebsfertig sein.Der richtige Partner
Montage und Anschluss einer Solaranlage erfordern eine hohe Fachkompetenz. Das Know-how von Zimmerleuten ist dabei ebenso gefragt wie das von Dachdecker*innen oder Elektrofachkräften. Der beste Partner für dieses Projekt ist eine Solar-Fachfirma. Solarteur*innen – so der Fachbegriff – betreuen die Photovoltaikanlage von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Wenn ihr euch für ein LichtBlick SolarPaket entscheidet, bekommt ihr alles aus einer Hand. Euer regionaler Solar-Profi plant für euch die passende Photovoltaikanlage inklusive Batterie und übernimmt auch die Montage. Ihr müsst euch um nichts kümmern.Zum SolarPaketDas müsst ihr bei der Planung eurer PV-Anlage beachten
Die Planung der Solaranlage ist eine komplexe Angelegenheit: Die einzelnen Komponenten lassen sich nicht beliebig miteinander kombinieren. Zudem müssen die Gegebenheiten vor Ort bei Auswahl und Dimensionierung berücksichtigt werden. In der Regel fragt der Solar-Fachbetrieb folgende Informationen ab:Dachtyp und Dachneigung
Dachgröße
Dachausrichtung
Dacheindeckung
jährlicher Stromverbrauch
Erste Einschätzung
Für einen reibungslosen Ablauf braucht es eine gute Vorbereitung. Um sich ein genaues Bild zu machen, schaut sich LichtBlick daher zunächst die Gegebenheiten vor Ort an. Das Ganze geschieht im Rahmen eines persönlichen Besichtigungstermins bei euch zuhause. So sind alle Parteien direkt im Bilde und es gibt später keine bösen Überraschungen bei der Montage. Qualifizierte Fachbetriebe können auch vorab klären, ob euer Dach überhaupt tragfähig ist, und was gegebenenfalls geändert werden muss. So seid ihr auf der sicheren Seite und könnt eventuelle notwendige Anpassungen rechtzeitig vornehmen.Die Expert*innen wissen, wie man das Dach optimal mit Solarmodulen belegt und wie sie am besten angebracht werden. Anhand der gesammelten Daten erstellt der Fachbetrieb mithilfe professioneller Planungstools meist eine Simulation, mit der sich die zu erwartenden Erträge, der Eigenverbrauch und der Autarkiegrad ziemlich genau vorhersagen lassen. Damit erhaltet ihr eine fundierte Entscheidungsgrundlage.
Persönliche Beratung
Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an eure Ansprechpartner*innen wenden. Von der ersten Beratung bis zur Installation stehen euch Solar-Profis in der Region mit Rat und Tat zur Seite. Holt euch eine erste Kostenabschätzung im LichtBlick Solarrechner und lasst euch im Anschluss mit einem individuellen Angebot beraten.Jetzt Solaranlage mit Speicher berechnenSchritt für Schritt: Installation der Photovoltaikanlage
Damit eure Photovoltaikanlage möglichst viel Strom erzeugt, darf nur wenig Schatten auf die Solarmodule fallen. Vor der Montage solltet ihr deshalb Abschattungen auf eurem Grundstück beseitigen. Das betrifft meist Bäume, die entweder gestutzt oder komplett gefällt werden müssen. Aber Achtung: Bäume dürfen nicht beliebig abgesägt werden – auch wenn sie auf eurem eigenen Grund und Boden stehen. Grundsätzlich unterliegen sie dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Zudem können kommunale Regelungen greifen.
So gehts weiter
Sind die Abschattungen beseitigt, kann die Photovoltaikanlage installiert werden:
Gut zu wissen
Qualifizierte Installateur*innen stellen euch nach der Montage der Photovoltaikanlage eine Abnahmemappe bereit, die alle wichtigen Unterlagen enthält.Was passiert bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage?
Sofern es sich bei eurer Photovoltaikanlage nicht um eine sogenannte Inselanlage handelt, benötigt ihr einen Netzanschluss. Diesen müsst ihr zunächst beim Netzbetreiber anmelden – am besten noch vor der Montage der Photovoltaikanlage. In der Regel übernimmt diese Aufgabe euer Solar-Fachbetrieb. Für die Anmeldung werden die Datenblätter der Photovoltaikanlage, ein Lageplan, die notwendigen Konformitätserklärungen und ein ausgefüllter Antrag benötigt. Der Netzbetreiber hat dann vier Wochen Zeit, um eine Netzverträglichkeitsprüfung durchzuführen und euch den Zeitpunkt für den Netzanschluss mitzuteilen.
Korrekt abrechnen
Für die korrekte Abrechnung eures eingespeisten Solarstroms benötigt ihr einen Einspeisezähler. Diesen mietet ihr beim Netzbetreiber. Achtet darauf, dass er eine Rücklaufsperre besitzt, sodass er bei Strombezug stehen bleibt. Um Platz im Zählerschrank zu sparen, könnt ihr auch einen Zweirichtungszähler installieren lassen. Dieser erfasst sowohl den Strombezug aus dem öffentlichen Netz als auch den eingespeisten Strom. Die Zähler dürfen nur von einer zugelassenen Elektrofachkraft eingebaut und angeschlossen werden. Das kann bei entsprechender Qualifizierung auch der oder die Solarteur*in sein.
Voraussetzungen
Die Inbetriebnahme ist ein wichtiger Termin: Ab diesem Zeitpunkt produziert ihr nicht nur euren eigenen Solarstrom, er bestimmt auch über die Höhe der Einspeisevergütung. Für die Inbetriebnahme muss folgendes erfüllt sein:
1.
Die Photovoltaikanlage produziert Strom, der außerhalb der Anlage verbraucht oder gespeichert wird.2.
Die Inbetriebnahme muss nicht für jedes Solarmodul einzeln erfolgen.3.
Der Netzbetreiber muss nicht anwesend sein.4.
Der Solarstrom muss zu diesem Zeitpunkt nicht in das öffentliche Netz eingespeist werden.5.
Die Anlage muss endgültig an ihrem Bestimmungsort montiert sein.6.
Ein Wechselrichter muss installiert sein. Der Nachweis kann durch Fotos oder Zeug*innen geführt werden.Das Protokoll
Ein wichtiges Dokument ist das Inbetriebnahmeprotokoll, das in eurer Anwesenheit von dem oder der Solarteur*in ausgefüllt wird. Hiermit weist ihr nicht nur nach, dass eure Photovoltaikanlage Strom produziert, sondern auch, dass sie allen Normen und Vorschriften entspricht. Nur mit Inbetriebnahmeprotokoll zahlt euch der Netzbetreiber die Einspeisevergütung!
Die Einweisung
Im Zuge der Inbetriebnahme weist euch der oder die Solarteur*in in den Umgang mit der Anlage und dem Energiemanagementsystem ein, informiert euch über Kontrollmöglichkeiten, erklärt, was bei einem Ausfall der Anlage zu tun ist, und belehrt zum Verhalten im Brandfall.Die Anmeldung
Nach der Inbetriebnahme habt ihr vier Wochen Zeit, eure Photovoltaikanlage und euren Stromspeicher im Marktstammdatenregister einzutragen. Zudem müsst ihr die Anlage beim Finanzamt anmelden, auch wenn seit 2023 der Nullsteuersatz für PV-Anlagen gilt.
Du willst deinen eigenen Strom produzieren?
Jetzt Anlage berechnenTypische Fehler bei der Montage einer PV-Anlage
Da eine Photovoltaikanlage aus vielen Komponenten besteht, können entsprechend viele Fehler bei der Montage passieren. Eine Übersicht über die häufigsten Fehler und wie ihr diese vermeiden könnt, gibt die folgende Tabelle:
Fehlerquelle | Wie macht sich der Fehler bemerkbar und was sind die Folgen? | Wie lässt sich der Fehler vermeiden? |
---|---|---|
Schlecht montierte Dachhaken | • Die Dachhaken liegen auf den Ziegeln auf, wodurch es zu. Spannungen kommt. • Es besteht die Gefahr, dass die Ziegel bersten. | • Wählt entsprechend hohe Dachhaken (sie dürfen auch bei hohen Schneelasten nicht aufliegen). • Dachhaken müssen mittig am Sparren befestigt werden. |
Kein Ausgleich von Unebenheiten | • Die montierte Photovoltaikanlage ist schief und wellig. • Kleinere Verschattungen sind möglich, es kann zu Leistungseinbußen kommen. | • Nutzt höhenverstellbare Dachhaken oder gleicht die Unebenheiten dachseitig aus. |
Schlecht verlegte Solarkabel | • Kabel bilden Schlaufen, die vom Wind verschoben werden. • Leitungen sind eingeklemmt oder der Witterung frei ausgesetzt • Es können sich Geräusche entwickeln. • Lichtbögen können entstehen und Brände auslösen. | • Alle Kabel sollten so geführt werden, dass Beschädigungen von außen nicht möglich sind (etwa in Kabelkanälen). • Brandschutzvorschriften müssen eingehalten werden. |
Ungesicherte Baustelle | • Aus Kostengründen wird auf eine geeignete Baustellensicherung verzichtet. • Monteur*innen, Material und Werkzeug können zu Schaden kommen. • Wird der Arbeitsschutz vernachlässigt, können alle Beteiligten zur Verantwortung gezogen werden. | • Vor Unfällen schützen ein gut gesichertes Gerüst, Fangnetze, ausreichend ebene Flächen zur Ablage der Module sowie gegebenenfalls Auffanggurte. |
Falscher Standort des Wechselrichters | • Wechselrichter steht an einem staubigen Ort und ist schlecht zugänglich. • Schmutz beeinträchtigt die Wärmeabfuhr, die Lebenserwartung der Anlage kann sich um bis zu 50 % reduzieren. | • Der Aufstellort sollte kühl, staubfrei und jederzeit zugänglich sein. |
Gut zu wissen
Vor allem bei der Eigenmontage können Fehler auftreten. Realisiert ihr eure PV-Anlage mit einem qualifizierten Fachbetrieb – etwa mit einem regionalen Solar-Profi von LichtBlick – dann ist er für die ordnungsgemäße und normgerechte Ausführung zuständig.Was kostet die PV-Installation?
Im Vergleich zu den Kosten einer Photovoltaikanlage sind die Montagekosten eher gering. Sie machen etwa 15 bis 20 % der Gesamtkosten aus. Hier sind die einzelnen Positionen für euch zusammengefasst:
Position | Kosten | Einflussfaktoren |
---|---|---|
Gerüst | 15–20 € pro m² | • Die Kosten berechnen sich hauptsächlich nach Standzeit und Größe. Hinzu kommen die Anlieferung, der Auf- und Abbau sowie die technische Abnahme. |
Montagesystem | Satteldach: 200-250€ pro kWp Flachdach: 350-400€ pro kWp | • Die Kosten hängen vom Befestigungssystem, dem Material und der Beständigkeit ab. |
Montage der Solarmodule | 200-250€ pro kWp | • Je größer die Anlage, desto geringer sind die Montagekosten pro Quadratmeter (Fixkosten fallen nur einmal an). • Wird die Neigung der Solarmodule unabhängig von der Dachneigung eingestellt, fallen höhere Kosten an. |
Anschluss der Solarmodule | 90–110€ pro kWp | • Ein zusätzlicher Blitzschutz kostet zwischen 100 und 400 €. |
Verkabelung inkl. Durchbrüche | 80–120 € pro kWp | • Je größer der Querschnitt der Kabel, desto höher der Preis. |
Zähler | Miete: ca. 60-100 € pro Jahr Kauf: 800–1.200 € | • Zweirichtungszähler müssen in der Regel vom Netzbetreiber gemietet werden. Dies ist auch sinnvoll, da ihr keinen Anspruch auf eine Vergütung habt, wenn der eingespeiste Strom nicht korrekt gemessen wird. |