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    Klima-Kommentar zum Ende der Atomkraft: Eine richtige Entscheidung

    Klima-Kommentar AtomkraftKlima-Kommentar Atomkraft

    Eine Ära endet – am 15. April 2023 gehen die letzten drei AKWs in Deutschland vom Netz.

    Jetzt tönt es schrill: Deutschland verabschiede sich im Alleingang von einer klimafreundlichen Technologie. Wir bräuchten Atomkraft unbedingt, sonst drohe der Blackout.

    Zur Beruhigung: Am Samstag gehen sicher nirgendwo die Lichter aus. Die Bundesnetzagentur sieht keine Probleme bei der Netzstabilität. Die Preise an den Strommärkten zeigen keine besonderen Schwankungen – es wird also auch hier kein Engpass erwartet. Interessant: Einige derer, die heute laut krakeelen, haben 2011 den Atomausstieg mit beschlossen. Dieser wurde nämlich mit einer breiten Mehrheit aus CDU/CSU, FDP, SPD und Grünen besiegelt.

    Sind wir auf einer deutschen Geisterfahrt? Nein. Es ging in den letzten Jahren weltweit eher bergab mit der Atomenergie:

    Stand heute betreiben lediglich 33 Länder Atomkraftwerke. Mitte 2022 liefen 411 Reaktoren, 27 weniger als 2002 – das Jahr mit dem meisten Reaktoren am Netz.

    2021 kam weltweit 9,8 % der Bruttostromproduktion aus Atomkraftwerken. 1996 waren es noch 17,5 %. Bezogen auf den gesamten Energiebedarf hatte die Atomenergie 2021 sogar nur einen Anteil von knapp unter 4 %. Erfolg sieht anders aus. Alleine Wind und Solar haben ihren Anteil von 2010 auf 2021 von unter 1 % auf über 4 % erhöht, Tendenz stark steigend.

    Klar, die Atomkraft hat, auf die produzierte Kilowattstunde bezogen, eine ähnliche CO₂-Bilanz wie PV. Nur, sie ist eben nicht erneuerbar und es gehen mit ihr riesige Probleme einher: Umweltauswirkungen des Uranabbaus über Risiken im Betrieb – siehe Tschernobyl und Fukushima – bis zur nicht gelösten Entsorgungsfrage. Sehr teuer ist sie obendrein. Und, was viele gar nicht wissen: Sie ist nicht versicherbar. Wir alle haften, wenn so ein Ding in die Luft fliegt. Und das wird bei einer alternden Flotte immer wahrscheinlicher.

    Es wird oft angeführt, dass es besser sei, AKWs zu behalten statt Kohlekraftwerke zu betreiben. Das ist Quatsch. Wir müssen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, beides hinter uns lassen. Dass Deutschland immer noch so stark von der Kohlekraft abhängt, liegt alleine daran, dass in der Ära Merkel viel zu wenig für die Energiewende getan wurde. Das ändert sich zum Glück gerade. Das Motto muss sein: Weitermachen, dranbleiben. Erneuerbare Energien müssen konsequent und schnell ausgebaut werden, um ein klimaneutrales Stromsystem zu erreichen.

    Die Atomkraft hatte ihre Chance. Sie hat sich nicht durchgesetzt. Dass bei den AKWs in Deutschland am Samstag endlich die Lichter ausgehen, ist die richtige Entscheidung.

    Wobei: Schluss ist noch lange nicht. Wir werden Jahrzehnte damit beschäftigt sein, die Meiler zurückzubauen. Und Jahrhunderte damit, den Atommüll sicher zu verwahren. Das wird noch viele Milliarden kosten.

    Dr. Corine Veithen ist seit Jahrzehnten aktiv für die Klimawende. Sie war als Teilnehmerin 1997 bei der Klimakonferenz in Kyoto dabei, auf der das erste Klimaprotokoll verabschiedet wurde, und bei zahlreichen Demonstrationen gegen fossile Energien und für Klimaschutz. 

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