Stromtransparenz an der Ladesäule: Pilotprojekt von LichtBlick, Granular Energy und decarbon1ze mit granularen Herkunftsnachweisen
Erster Use Case in Europa: Lückenlose Nachvollziehbarkeit der Stromherkunft an ersten decarbon1ze Ladesäulen auf Viertelstundenbasis
Granulare Herkunftsnachweise statt jährlicher bilanzieller Zertifikate auch Grundlage für transparente Klimabilanzierung des Stroms
Hamburg, 11. Juli 2024 – Die Klimabilanz der Elektromobilität ist abhängig von der Qualität des geladenen Stroms. Je grüner der tatsächlich geladene Strom ist, desto klimafreundlicher ist man unterwegs. Ein Pilotprojekt von LichtBlick, decarbon1ze und Granular Energy zeigt unter Nutzung der Energy Track & Trace-Plattform jetzt transparent, aus welcher Erneuerbaren Anlage der Strom an der Ladesäule kommt und stellt granulare Herkunftsnachweise für die Qualität des Stroms aus – auf Viertelstundenbasis.
Neuheit in Europa: Granulare Herkunftsnachweise an der Ladesäule
Nach einem ersten Pilotprojekt 2023, das Unternehmenskund*innen den Bezug granularer Herkunftsnachweise ermöglicht, gehen LichtBlick und Granular Energy jetzt mit der Fortführung an der Ladesäule den nächsten Schritt. Denn Ladestrom ist nur dann wirklich klimafreundlich, wenn er mit erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Das gemeinsame Pilotprojekt mit decarbon1ze beweist jetzt die Funktionstüchtigkeit des Systems von viertelstündlichen, sogenannten granularen Herkunftsnachweisen für Ökostrom, von der Ausstellung über die Nutzung bis zur Entwertung beim Herkunftsnachweiseregister des Umweltbundesamts.
Damit eine Stromlieferung in Deutschland als Ökostrom deklariert werden kann, muss sie seit 2013 einen grünen Herkunftsnachweis (HKN) tragen. Dieser bescheinigt die Produktion einer MWh Strom aus einer Anlage Erneuerbarer Energien und muss von Stromanbietern zusätzlich zum physikalischen Strom erworben werden. Der Herkunftsnachweis wird einmal ausgestellt und nach Nutzung entwertet. Herkunftsnachweise sind die einzigen rechtlich genau definierten Instrumente zum Nachweis von Stromherkunft aus erneuerbaren Energiequellen und gleichzeitig ein Qualitätssiegel für Sicherheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Ökostrommarkt. Allerdings garantieren die Nachweise in der Regel nicht, dass der von einem Kunden bzw. einer Kundin verbrauchte Ökostrom auch zum Zeitpunkt des Verbrauchs erzeugt wurde. Die Bilanzierung erfolgt bisher auf jährlicher Basis.
Verwaltung der Herkunftsnachweise über Granular Energy
Über die von Granular Energy aufgebaute Plattform kann jetzt zu jeder Stunde nachvollzogen werden, aus welcher Anlage LichtBlick den an der Ladesäule geladenen Strom liefert. Im Energy Track & Trace Register werden hierzu viertelstündliche Herkunftsnachweise erstellt, die in der Granular Energy Plattform verwaltet und schließlich entwertet werden. Um die Konformität mit dem Herkunftsnachweissystem zu garantieren, werden die entsprechenden Zertifikate im Herkunftsnachweisregister vom Umweltbundesamt zusätzlich entwertet.
„Als Dienstleister von Ladepunktbetreibern ermöglichen wir Kund*innen, an der Ladesäule ihren Stromlieferanten zu wählen. Das erlaubt Wettbewerb, insbesondere auch bei der Grünstromqualität. Mit Hilfe von granularen Grünstromzertifikaten können wir Energieverbraucher*innen jetzt gemeinsam mit LichtBlick transparent machen, woher die Energie stammt. So können E-Mobilisten besser nachvollziehen, welche Energie sie geladen haben und ob diese tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt. Der innovative Ansatz erlaubt es uns, diese Informationen Kund*innen transparent und nachvollziehbar zugänglich zu machen”, so Knut Hechtfischer, CEO von decarbon1ze.
Herkunftsnachweise auch zentraler Baustein für die Klimabilanzierung
Herkunftsnachweise sind nicht nur die Grundlage für die Nachvollziehbarkeit der grünen Eigenschaft des Stroms, sondern werden auch zunehmend zur Klimabilanzierung des bezogenen Stroms genutzt (Scope 2). „Bisher reichte es aus, wenn der Verbrauch auf jährlicher Basis mit Herkunftsnachweisen belegt wird. Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist für Unternehmen jedoch nicht nur die Parallelisierung von Erzeugung und Verbrauch im physikalischen Stromsystem relevant, sondern auch die Parallelisierung der produzierten und verbrauchten Qualität über das granulare Herkunftsnachweise ein zentraler Baustein“, sagt Dr. Corine Veithen, Klimaexpertin bei LichtBlick.
Granulare Herkunftsnachweise können dazu auch einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie über Preissignale die effiziente und systemdienliche Nutzung von Speichern oder flexiblen Verbrauchern wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen anreizen.
Anja Fricke
Bei Rückfragen hilft Anja Fricke gern weiter. Telefonisch unter +49 40 63601159 oder per Mail.anja.fricke@lichtblick.deWeitere Artikel zum Thema
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